Kettenhandschuh

Er ist letztlich fast annähernd so alt wie der Mensch selbst und wurde bereits in frühester Zeit zum Schutz des Menschen verwendet, obgleich sich doch sein Einsatzgebiet mittlerweile stark verändert hat. Die Rede ist von dem klassischen Kettenhandschuh, dem effektivsten aller Schutzhandschuhe überhaupt. Letztlich hat sich jedoch nicht nur das Einsatzgebiet von dem Kettenhandschuh massiv verändert, auch der Aufbau des Handschuhs an sich ist im Verlauf der Zeit auch wesentlich optimiert worden. Nun werden einige Menschen sagen, dass dieser Umstand nicht weiter verwunderlich ist, da in der heutigen Zeit die Menschen nicht mehr wie im Mittelalter auf dem Schlachtfeld gegeneinander kämpfen, doch hat sich bei Weitem nicht alles bei dem Kettenhandschuh verändert.

Der Kettenhandschuh in der damaligen Zeit

Im Mittelalter waren Kettenhandschuhe klobig und schwer, da sie als fester Bestandteil der Ritterrüstung auch einen entsprechenden Schutz vor Lanzen und Schwertern bieten musste. Da die Menschen in der damaligen Zeit nicht gerade zimperlich miteinander umgingen musste auch stets damit gerechnet werden, dass der Ritter im Verlauf seines Gefechts Gliedmaßen verlieren konnte. Damit dies möglichst nicht geschieht waren die Kettenhandschuhe aus schweren Metallen verflochten und konnten so einen wirksamen, wenngleich auch nicht 100 prozentigen Schutz, gegen Schwerter und Äxte sowie Lanzen bieten. Dieser Umstand ist nicht verwunderlich, man stelle sich nur einmal vor dass ein Ritter seinen Schild oder sein Schwert fallen liesse nur weil er einen Schlag auf seine Hand oder sein Handgelenkt bekommen hat. Dies hätte ihn das Leben kosten können. Obgleich es doch ein wenig verwunderlich klingen mag, so gibt es in der heutigen Zeit auch noch einen großen Bedarf nach den damaligen Kettenhandschuhen. Auf zahlreichen Ritter- oder Mittelalterfestivals erscheinen Menschen in möglichst originalgetreuen Kostümen, so dass der klassische Kettenhandschuh der damaligen Zeit eine regelrechte Renaissance erlebt. Natürlich ist dies jedoch ausschließlich als Hobby zu verstehen, da es ja keine hauptberuflichen Ritter mehr gibt.

Der Kettenhandschuh in der heutigen Zeit

Da es heutzutage keine hauptberuflichen Ritter mehr gibt musste natürlich auch der Kettenhandschuh an die Bedürfnisse des heutigen Lebens angepasst werden. in der gängigen Praxis ist der Kettenhandschuh aus der Arbeit im Forstbetrieb sowie in der Lebensmittelverarbeitung schlichtweg nicht mehr wegzudenken, da er ein filigranes Arbeiten ermöglicht. Gerade in der Lebensmittelverarbeitung bei der Arbeit eines Metzgers oder Fleischereifachverkäufers ist eine große Fingerfertigkeit erforderlich, um die Fleischstücke gemäß des Bedarfes entsprechend zuschneiden zu können. Da zu dieser Arbeit auch diverse scharfe Messer gehören und selbstverständlich die Arbeitsgeschwindigkeit auch entscheidend ist, so ist die Gefahr von Schnittverletzungen oder gar abgetrennten Gliedmaßen nicht gerade gering. Ein Sprichwort besagt zwar, dass nahezu jeder Mensch schon einmal in seinem Leben Menschenfleisch verzehrt hat, da ein guter Metzger an der Anzahl seiner Finger erkannt werden kann, doch kann diese Gefahr äußerst wirksam mit einem Kettenhandschuh abgewendet werden. Selbstverständlich darf dieser Schutz jedoch nicht auf Kosten des Tragekomforts gehen, denn ein Metzger oder Fleischereifachverkäufer verbringt täglich sehr viel Zeit mit dem Zuschneiden von diversen Fleischstücken. Wäre der Kettenhandschuh, wie in damaligen Zeiten schwer, so würde der Metzger diesen Umstand sehr schnell an seinen Handgelenken zu spüren bekommen was auf lange Sicht gesehen eine gesundheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit zurfolge hätte.

Was ist der Vorteil von einem Kettenhandschuh im Vergleich zu einem Schnittschutzhandschuh?

Es mag sicherlich vielerlei Arten für einen Metzger oder einen Fleischereifachverkäufer geben, um seine Hände wirksam vor Schnitt- oder Stichverletzungen zu schützen. Auch in dem Forstbetrieb, wo mit Kettensägen gearbeitet wird, können die Hände auf verschiedene Weise geschützt werden. Der häufigste Handschuh, der in diesem Zusammenhang genannt wird, ist zweifelsohne der klassische Schnittschutzhandschuh. Dennoch bevorzugen zahlreiche Menschen, die Wert auf eine große Fingerfertigkeit bei ihrer Arbeit legen, eher einen Kettenhandschuh als Schutzmaßnahme. Dies hat seinen Grund darin zu finden, dass der klassische Kettenhandschuh im Vergleich zu dem Schnittschutzhandschuh enger an den Fingern anliegt so dass sowohl der Metzger als auch der Fleischereifachverkäufer sowie der Arbeiter im Forstbetrieb seine Hände bei der Arbeit sehen kann. Mit einem Schnittschutzhandschuh wäre ein Metzger nicht in der Lage, die feinen Stücke so derartig sauber zu schneiden da Schnittschutzhandschuhe bei den Fingern durchaus einen gewissen Spielraum lassen. Überdies ist das Tragen von Kettenhandschuhen in gewissen Betrieben sogar Pflicht. Anders als bei Schnittschutzhandschuhen bieten Kettenhandschuhe einen wirksamen Schutz vor den rotierenden Schwertern einer Kettensäge, was letztlich in der Art und dem Aufbau der Kettenhandschuhe zu finden ist. Gerade im Lebensmittelbereich haben Kettenhandschuhe sogar noch einen weiteren, entscheidenden, Vorteil – die Hygiene. Anders als bei Schnittschutzhandschuhen bieten Kettenhandschuhe einen erheblich geringeren Anlaufpunkt für Bakterien, so dass das Fleisch erheblich hygienischer verarbeitet werden kann.

Wer sich den Grundaufbau von einem Kettenhandschuh einmal näher betrachtet, der wird fast zwangsläufig die Auffassung vertreten, dass dieser Schutzhandschuh nur einen sehr geringen Schutz vor übermäßiger Kälte bietet. Da jedoch ein Metzger oftmals in Räumlichkeiten mit niedriger Temperatur arbeitet, so wäre dies sehr suboptimal. Es gibt durchaus Kettenhandschuhe von einigen Herstellern, die dieser Auffassung entsprechen. Diese Modelle sind jedoch zumeist im niedrigeren Preissegment zu finden und für gewöhnlich bei der Arbeit mit Lebensmitteln nicht empfehlenswert. Für einen Arbeiter im Forstbetrieb, der in sommerlichen Temperaturen mit der Kettensäge hantieren muss, mag dies hingegen anders aussehen. Aus diesem Grund sollte die Wahl der richtigen Kettenhandschuhe auch stets in Verbindung mit der zu leistenden Tätigkeit gesehen werden. Es gibt Varianten, bei denen der Kettenhandschuh über einen Innenhandschuh verfügt, so dass die Metallstreben des eigentlichen Kettenhandschuhs lediglich außen auf dem Innenhandschuh zu finden ist. Der Metzger kann somit mit seinen Händen in einer angenehmen Temperatur arbeiten während die Hände gleichsam wirksam geschützt sind. Dieser Umstand ist letztlich logisch nachvollziehbar, da der Mensch bei niedrigen Temperaturen fast zwangsläufig das Gefühl in den Händen einbüßt und somit nicht mehr filigran genug arbeiten kann. Aus diesem Grund sollte letztlich auch kein Metzger bei der Wahl seiner Kettenhandschuhe sparen, da diese ein Stück weit Sicherheit und Komfort gleichermaßen bedeuten.

Generell bedarf ein Kettenhandschuh keinerlei nennenswerte Pflege, er kann schlicht und ergreifend nach der Arbeit in einem lauwarmen Bad im Waschbecken aufgeweicht und gereinigt werden. Die landläufig verbreitete Meinung, dass ein Kettenhandschuh aufgrund seiner Metallbeschaffenheit auch anfällig für Rost sein muss, ist schlichtweg falsch.